Tag der Deutschen Einheit - Quo vadis deutsches Bildungssystem?

Zum Tag der Deutschen Einheit findet traditionell eine politische Ansprache statt. Am 13. Jahrestag der Deutschen Einheit (2003) wurde sie von der damaligen Fraktionsvorsitzendin der CDU - Angela Merkel - gehalten. In ihrer Grundsatzrede ging es um eine Standortbestimmung Deutschlands. Darin attestierte Frau Merkel dem deutschen Staat ein in Teilen dürftiges Bildungswesen. Sie forderte ein klares Bekenntnis zu Bildung und Forschung und machte unmissverständlich klar, dass eine Reform des Bildungssystems her muss. Sie forderte u.a. Leistungsanforderungen vom 1. Schuljahr an, Fremdsprachen in der Grundschule, Abitur nach 12 Jahren, Hochschulen, die ihre Studenten selbst auswählen können statt Zuweisung durch die zentrale Zulassungsstelle. Darlehen, Stipendien einerseits und Studiengebühren andererseits, die allerdings bei den Hochschulen verbleiben. Gesicherte Finanzausstattungen und wirklich leistungsbezogene Bezahlung der Lehrer an den Hochschulen.

Das das deutsche Bildungssystem einer Reform unterzogen werden muss, verdeutlichte bereits die PISA-Studie 2003, auf die im Folgenden näher eingegangen wird.

PISA 2003

Bei der im Jahr 2003 durchgeführten PISA-Studie, an der insgesamt 41 Länder und 250.000 Schüler teilnahmen, belegte Deutschland den 15. Platz. Insgesamt stellten sich hierzulande 4.660 Schüler aus 216 Schulen dem internationalen Vergleich. Die zum zweiten mal durchgeführte Bildungsstudie attesttierte den deutschen Schülern eine verbesserte Lesekompetenz. Gegenüber PISA 2000 stiegt der Wert auf 491 Punkte und erhöhte sich somit um 7 Punkte. Auch bei der mathematischen Grundbildung schnitten die deutschen Schüler besser ab. Hier konnte der Wert von 490 auf 503 Punkte gesteigert werden. Bei der naturwissenschaftlichen Grundbildung gelang der größte Sprung nach vorne. Waren es bei PISA 2000 noch 487 Zähler, kam man nun auf 502 Zähler. Neu war der Test für fächerübergreifende Problemlösungen. Mit 513 Punkten gelang ein überdurchschnittliches Resultat.

Zwar konnten die Ergebnisse bei der zweiten PISA Studie von den deutschen Schülern durchweg verbessert werden, zur Spitze ist es dennoch ein weiter Weg. Diese erklomm im Jahr 2003 Finnland vor Südkorea und Lichtenstein.